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Preisverleihung von Köln Kurz 2023: Viele starke Plädoyers für mehr Freiräume

Preisverleihung von "Köln Kurz 2023" im Filmforum NRW im Museum Ludwig. Rund um das Thema „Freiräume“ hatten Kölner Jugendliche zahlreiche tolle Kurzfilme eingereicht.Die Jury hatte es in diesem Jahr bei ihrer Auswahl richtig schwer. Rund um das Thema „Freiräume“ hatten Kölner Jugendliche zahlreiche tolle Kurzfilme eingereicht. Am Ende durften sich bei Preisverleihung im Filmforum NRW im Museum Ludwig aber ohnehin alle als Gewinner*innen fühlen.

Ein Gewinner stand bereits vor dem Galaabend fest: Aaron hatte den Publikumspreis für sich entscheiden können. Sein Beitrag „Der Flusslauf“ sammelte bei YouTube und Facebook die meisten „Likes“. Er thematisierte hierin sehr offen und eindringlich das Thema Mobbing. Die Wichtigkeit eines offenen Umgangs mit diesem Thema betonte auch Laudator Üwen Ergün, Geschäftsführer des KRF KinderRechteForums. Als bundesweite Beratungsstelle bietet das KRF betroffenen Kinder und Jugendlichen wertvolle Hilfe.

Die große Bedeutung von Freiräumen

Bürgermeister Dr. Ralf Heinen

Bevor die von der Jury ausgewählten Preisträger*innen bekannt gegeben wurden, sprach Bürgermeister Dr. Ralf Heinen – in Vertretung der Schirmherrin des Wettbewerbs, Köln Oberbürgermeisterin Henriette Reker – zunächst einmal über die Relevanz von Freiräumen. „Die Jahre 2020 und 2021 werden uns lange in Erinnerung bleiben, oft auch als Zeiten vieler Be- und Einschränkungen – von Kontaktmöglichkeiten über Bewegungsfreiheit bis hin zu Lernchancen“, sagte er in seinem Grußwort der Stadt Köln. „Eine Erkenntnis daraus behält wohl ihre Gültigkeit: die große Bedeutung von Freiräumen und wie sich ihr Fehlen auf uns – persönlich wie gesellschaftlich – auswirken kann. Denn ohne Freiräume kaum Autonomie, weniger Spaß, mehr Frust, geringere Lernerfolge und teils große seelische Belastungen.“

Heinen freute sich darüber, dass aus nahezu allen Kölner Stadtbezirken Beiträge eingereicht worden sind. Das bot zum einen erfrischende Perspektiven – beleuchtete aber zum anderen manche orts- bzw. sozialstrukturelle Schwierigkeit der Jugendlichen auf der Suche nach Freiräumen.

Eine Werbung für ehrenamtliches Engagement

Freiräume nutzen: Dr. Jürgen Rembold ermutigte die Jugendlichen zum ehrenamtlichen Engagement.Dr. Jürgen Rembold hielt daraufhin ein starkes Plädoyer für mehr ehrenamtliches Engagement. Genau das fördert er mit seiner Stiftung, genauer gesagt Projekte, die gemeinwohlorientiertes Handeln anstoßen und unterstützen. Dazu zählt auch unser Jugendfilmpreis „Köln Kurz“. Schließlich müssen die Gewinner*innen hier zwei Drittel ihres Preisgeldes an eine gemeinnützige Organisation ihrer Wahl in Köln weitergeben. In seinem Grußwort warb Dr. Rembold bei den Jugendlichen dafür, sich für die Gesellschaft einzusetzen – „die Freiräume dazu habt ihr hierzulande“.

Die Gewinner*innen in der Alterskategorie „13 – 15 Jahre“

Arnas und Anna gewannen mit ihren Beitrag "Safespaces"Danach wurde es dann richtig spannend, der erste Jury-Preis stand an. Diesen gewann in der Alterskategorie „13 – 15 Jahre“ Arnas mit seinem Kurzfilm „Safespaces“. Hierin befasste er sich mit der grundsätzlichen Frage, was einen Freiraum (hier: Safespace) ausmacht. Egal wo du bist, ob an der Bushaltestelle oder um 3 Uhr nachts am Handy: Es gibt immer eine Möglichkeit, der Realität zu entweichen und frei zu sein. Die Frage ist jedoch: „Aber wie?“ Jury-Mitglied und Laudatorin Solveig Claßen, Prorektorin an KHM Kunsthochschule für Medien Köln, würdigte neben den inhaltlichen Aspekten insbesondere die hervorragende stilistische Ausführung des Kurzfilms. Mitgewirkt dabei haben außerdem Anna, Matas und Johann.

Arnas gewann neben der „Ursel“ ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro. Den gemeinnützigen Anteil hiervon gab er an den Förderverein für krebskranke Kinder Köln e.V. weiter. Als Überraschung für ihn hatte die Bürgerstiftung dessen Geschäftsführerin Monika Burger-Schmidt eingeladen, um den Scheck persönlich in Empfang zu nehmen. Sie bedankte sich herzlich und schilderte in wenigen, aber um so eindrücklicheren Worten die Arbeit des Vereins.

Jugendliche aus dem TREFFER zeigte die Freiräume in ihrem Jugendzentrum.Platz zwei in dieser Alterskategorie gewann der Beitrag „TREFFArena“. Jugendliche aus dem Jugendhaus TREFFER hatten ein Raplied zum neugestalteten Multifunktionsplatz im Buchheim, die TREFFArena, geschrieben, eingesungen und dazu ein Video gedreht. Beteiligt waren unter anderem Arlind, Andi, Michelle, Ceyda, Selvi, Paimen und Nasanin. Der Song hat regelrecht Ohrwurm-Qualitäten, betonte Laudatorin Emily vom Kölner Jugendring. Vom gemeinnützigen Teil des Preisgeldes profitiert nun das Jugendhaus.

Die Gewinner*innen in der Alterskategorie „16+ Jahre“

Platz 1 in der Alterskategorie „16+ Jahre“ holten sich Emirhan, Bilal, Emir und Ibrahim mit ihrem Beitrag „Dampf ablassen“.Anschließend standen die Auszeichnungen in der Alterskategorie „16+ Jahre“ an. Platz 1 holten sich Emirhan, Bilal, Emir und Ibrahim mit ihrem Beitrag „Dampf ablassen“. Die Ursel übergab Schauspielerin und Influencerin Lisa Küppers. „Euer Kurzfilm zeigt – einerseits mit ziemlich viel Humor, andererseits mit unterschwelligem Ernst – was Freiräume alles einschränken kann. Und warum es dann so wichtig ist, dass es sie gibt, wie zum Beispiel in einer Jugendeinrichtung“, sagte sie in ihrer Laudatio. Überhaupt zeigte sich Lisa hoch beeindruckt von allen Einreichungen des Abend: „Ich habe mit 13, 14 auch schon Filme gedreht – die waren aber längst nicht so gut wie die, die wir hier heute Abend gesehen haben.“ 1.000 Euro des Preisgelds der vier Jungs gehen an die Jugendeinrichtung 180Gradwende, die in ihrem Beitrag auch im Mittelpunkt steht.

Platz 2 in der Alterskategorie „16+ Jahre“ erreichten Nicole, Keta und Pia mit ihrem Beitrag „Raum für Träume“. Der Beitrag „Raum für Träume“ von Nicole, Keta und Pia erreichte Platz 2 in der Alterskategorie „16+ Jahre“. „,Raum für Träume’ überzeugt vor allem mit einem starken, gefühlvollen Text“, würdigte Laudatorin Lisa. Den gemeinnützigen Anteil dachten die drei Mädchen der Diakonie Michaelshoven zu. Den Scheck nahm Herbert Reitinger, Leiter der Kundenbetreuung bei der Diakonie Michaelshoven, in Empfang.

Mehr Mut für Filmschaffende mit Migrationshintergrund

Moderiert wurde die Veranstaltung von Esra und Patrick Phul.Moderiert wurde die Veranstaltung von Esra und Patrick Phul. Die beiden erlangten mit ihrer in Köln-Porz gedrehten Rap-Musical-Serie „Hype“ bundesweit Bekanntheit, inzwischen läuft diese sogar auf Netflix. Sie wollen insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund ermutigen, sich mit dem Medium Film Gehör zu verschaffen. Zu diesem Anliegen passend haben sie sogar eine eigene Conference inklusive Award geschaffen, nämlich „Talent over Privilege“. Dabei gab es auch einen Empowerment Workshop und ein Speed-Dating für den Nachwuchs.

Was gegen trübe Nachrichten helfen kann

Zum Abschluss des Galaabend bedankte sich Martin Müller, Vorsitzender der Bürgerstiftung Köln und Ausrichter des Jugendfilmpreises, bei allen Teilnehmenden, Mitwirkenden und Unterstützer*innen.

Was gegen trübe Nachrichten helfen kann

Zum Abschluss des Galaabends bedankte sich Martin Müller, Vorsitzender der Bürgerstiftung Köln und Ausrichter des Jugendfilmpreises, bei allen Teilnehmenden, Mitwirkenden und Unterstützer*innen. Ähnlich wie Dr. Rembold warb auch er bei den Jugendlichen (und Erwachsenen) im Saal für ein ehrenamtliches Engagement: „Nichts hilft besser gegen trübe Nachrichten, schlechte Laune oder schlicht Langeweile, als sich für eine bessere Welt einzusetzen – und sei es im Kleinen hier in Köln“, sagte Müller. Er freute sich schon auf die Fortsetzung des Jugendfilmwettbewerbs in zwei Jahren.

Als Kooperationspartner von „Köln Kurz 2023“ waren das Kinder- und Jugendbüro der Stadt Köln, der Kölner Jugendring, das KRF (KinderRechteForum) sowie das jfc Medienzentrum beteiligt. Neben der Unterstützung der Dr. Jürgen Rembold Stiftung für gemeinnütziges Engagement erhielt die Bürgerstiftung Köln außerdem eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Stadt Köln.

Hier gibt es eine Playlist mit allen Videos.

An dieser Stelle folgen Impressionen des Abends. Die Fotos können hier einfach heruntergeladen und auch weiter verbreitet werden. Nötig ist lediglich die Angabe bzw. Namensnennung des Fotografen, nämlich mit „Foto: Murad Ghanaimy“.

Alle Fotos: Murad Ghanaimy

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