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Intergenerationales Graffiti-Kunstprojekt: „Der Rollator stand irgendwann nur noch in der Ecke und hat die Beatbox gehalten“

Hot Spot Alter: ein intergenerationales Graffiti-KunstprojektMit dem Projekt „Hot Spot Alter“ setzte die Kolping Stiftungshochschule ein partizipatives intergenerationales Kunstprojekt im Kontext einer alters- und generationengerechten Quartiersentwicklung um. Ältere Menschen und Jugendliche erarbeiteten dabei gemeinsam in einem Workshop eine Antwort auf die Frage „Was bedeutet gutes Älterwerden?“. Aus dem Ergebnis entwickelten die Teilnehmenden gemeinsam mit einem Graffiti-Künstler ein Motiv. Dieses wiederum sprühten die Senior*innen gemeinsam mit den Jugendlichen unter Anleitung des Profis auf die Betonträger der Linie 13 in Nippes.

Das Projekt Hot-Spot Alter wurde durch den Studiengang „Gerontologie, Gesundheit & Care“ der Kolpinghochschule Gesundheit und Soziales initiiert. Neben der Hochschule beteiligte sich auch die Bürgerstiftung Köln mit einer finanziellen Förderung. Als Kooperationspartner mit an Bord waren

  • die Servicestelle Selbstorganisierte SeniorenNetzwerke Köln (Bezirk Nippes – Chorweiler – Porz),
  • das SeniorenNetzwerk Nippes des Caritasverbands für die Stadt Köln e.V.,
  • der Graffiti-Künstler Martin Scholz („Onkel Dose“) sowie die Mittwochsmaler*innen des Offenen Treffs Lucky’s House des Sozialdienst Katholischer Männer in Köln.

Ein Austausch auf Augenhöhe

Das Projekt bestand aus zwei Workshop-Terminen, die im Abstand von wenigen Tagen stattfanden. Das Projekt war intergenerational ausgelegt und richtete sich insbesondere an ältere Menschen sowie Jugendliche aus Nippes. Der moderierte Prozess im Workshop ermöglichte die Reflexion eigener Vorannahmen, einen Austausch auf Augenhöhe sowie eine Perspektivübernahme zwischen den Generationen. Weiterer Pluspunkt des Projekts: die im Veedel wohnenden Teilnehmenden erhielten ein prima Gelegenheit zur Gestaltung ihres eigenen Quartiers.

Der erste Termin fand im Altenberger Hof statt. In einem moderierten Prozess hat sich die Gruppe zunächst kennengelernt. Anschließend gab es eine Einführung in die Kunstform des Graffitis durch den Künstler Martin Scholz, aufgelockert durch kleine Zeichenübungen. Daran anknüpfend stand eine Auseinandersetzung mit der Frage, was gutes Älterwerden überhaupt bedeutet und wie dieses Ziel erreicht werden könnte. Der zweite Termin fand direkt an der Kreuzung Escher Straße/Parkgürtel statt. Dort durften die Teilnehmednen zwei Betonpfeiler der Bahntrasse Escher Straße gestalten.

Positive Resonanz der Beteiligten

intergenerationales Graffiti-KunstprojektDie Organisatoren des Projekts waren von der außerordentlich positiven Resonanz der Beteiligten freudig überrascht. Der Moderator des ersten Termins hat im Nachgang an den Workshop auch noch verschiedene Dankesnachrichten erhalten. Besonders der zweite Termin, das aktive Besprayen der Flächen, stellte für alle Beteiligten einen großen Spaß und einen lebendigen Austausch dar. Sehr schön verdeutlicht den gelungenen intergenerationalen Austausch, dass die Mittwochsmaler*innen in eigener Initiative die Senior*innen zu sich in ihren Jugendclub einluden, um sich nach dem Projekt nochmal zu treffen und weiter in Kontakt zu bleiben. Ein Zitat einer Beteiligten fast die Stimmung des zweiten Workshoptermins pointiert zusammen: „Der Rollator stand irgendwann nur noch in der Ecke und hat die Beatbox gehalten.“

Weiterverwendung der entwickelten Motive

Geplant ist nun, aus den entwickelten Motiven Postkarten sowie einen gerahmten Druck zu erstellen. Auch aus wissenschaftlicher gerontologischer Sicht hat das Projekt, neben dem intergenerationalem Quartierseffekt, spannende Ergebnisse hervorgebracht: Die erarbeiteten Motive finden voraussichtlich eine weitere Verwendung, indem an ihnen eine Bildanalyse unter gerontologischen Gesichtspunkten durchgeführt werden wird.

Vor allem die intensive Zusammenarbeit der Kolping Hochschule und der SeniorenNetzwerke habe dieses in der Koordinierung aufwändige Projekt zu einem vollen Erfolg werden lassen, schreiben die Initiatoren in ihrem Projektbericht. „Damit hat die Förderung der Bürgerstiftung Köln einen schönen und wertvollen Beitrag dazu geleistet, auf verschiedenen Ebenen zu einem Miteinander anzuregen“, heißt es in dem Bericht. Darüber freuen wir von der Bürgerstiftung uns natürlich sehr!

Fotos: Kolping Hochschule

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