Gemeinsam für gute Nachbarschaft: Das Zusammenleben im Veedel – nicht nur eine Herzensangelegenheit!
Wie kann es gelingen, das nachbarschaftliche Leben im Veedel nachhaltig zu verbessern? Dieser Frage ging die Projektgruppe „Unternehmen engagiert in Köln“ des Kölner Netzwerks Bürgerengagement im Sozialraum Finkenberg, Eil und Gremberghoven nach. Dabei handelt es sich um das Nachfolgeprojekt von „Gemeinsam fürs Klima in Bilderstöckchen“. Nach den guten Erfahrungen hier ging es dieses Mal um das Thema Gemeinwesen. Ludwig Arentz, Stiftungsrat der Bürgerstiftung Köln, war sowohl am Pilotprojekt als auch nun beim zweiten Durchgang beteiligt.
„Die Lebensqualität in einem Gemeinwesen kann nur so weit gedeihen, wie die Mitwirkenden bereit sind, Verantwortung für den eigenen Stadtteil zu übernehmen und sich zu kümmern“, schreibt Oberbürgermeisterin Henriette Reker in ihrem Grußwort für die Broschüre zum aktuellen Projekt mit dem Titel „Gemeinsam für gute Nachbarschaft“. Das habe Menschen in Kontakt gebracht, die sich bis dahin gar nicht oder nur flüchtig kannten. „Durch das gemeinsame Handeln wurden die Gestaltungskraft des Einzelnen spürbar und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt“, so die Oberbürgermeisterin.
Zusammenschluss öffentlicher Institutionen, gemeinnütziger Vereine, Unternehmen und einer Stiftung
Bereits im Stadtteil Bilderstöcken gab es ein ganz ähnliches, überaus erfolgreiches Projekt, nämlich „Gemeinsam für’s Klima in Bilderstöckchen”. Konzipiert und begleitet hat beide Projekte die Initiative „Unternehmen engagiert in Köln“. Diese Initiative ist ein Zusammenschluss öffentlicher Institutionen, gemeinnütziger Vereine, Unternehmen und einer Stiftung. Sie ist angesiedelt unter dem Dach des von der Stadt Köln begleiteten Kölner Netzwerks Bürgerengagement. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln der RheinEnergie Stiftung Familie und der Stadt Köln.
„Sich Wohlfühlen“ als das große Ober-Thema
Die oberste Frage lautete: Was ist die zentrale Herausforderung des Stadtteils? Diese Frage war erst einmal gar nicht so leicht zu beantworten, schließlich umfasst das Sozialraumgebiet die Stadtteile Porz-Ost, Finkenberg, Gremberghoven und Eil im Stadtbezirk Porz. Die Stadtteile sind sehr unterschiedlich aufgestellt, was Alter, Herkunft und sozio-ökonomische Situation der Anwohnenden angeht. Nach einem Stadtteilrundgang und ausführlichem Gespräch mit dem Sozialraumkoordinator und der Verwaltung wurde die Einschätzung getroffen, dass „Sich Wohlfühlen“ ein relevantes übergreifendes Thema ist. Das „Sich Wohlfühlen“ bezieht sich sowohl auf das Stadtbild als auch auf das Gemeinschaftsgefühl in der direkten Nachbarschaft sowie auf das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den einzelnen Stadtteilen. So war dann auch der Projekttitel „Gemeinsam für gute Nachbarschaft“ gefunden. Daraus haben sich dann die verschiedenen Projektziele abgeleitet.
Ein Leitfaden für ähnliche Projekte
Die genannte Broschüre dient als Projektdokumentation. Sie kann sowohl als Handbuch für andere Kommunen als auch für andere Kölner Stadtteile genutzt werden, die ähnliche Projekte planen. Klar ist: Während der zwei Jahre hat die Projektgruppe viel gelernt. Und auch festgestellt, dass nicht alles so funktioniert hat wie geplant – gerade auch, als Corona dazwischen funkte. Aber von genau solchen Lerneffekten können weitere Projekte dieser Art nur profitieren.
Bereits das Pilotprojekt war preiswürdig
Ludwig Arentz, Stiftungsrat der Bürgerstiftung Köln (im nebenstehenden Foto ganz links), war bereits beim Pilotprojekt „Gemeinsam für’s Klima in Bilderstöckchen” beteiligt. Das hatte 2018 sogar bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt: Die Projektgruppe „Unternehmen engagiert für’s Veedel” erhielt seinerzeit von Bundesumweltministerin Svenja Schulze den „Blauen Kompass” überreicht. Mit dem Wettbewerb „Blauer Kompass“ zeichnet das Umweltbundesamt Projekte zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels aus. Auch beim aktuellen Projekt „Gemeinsam für gute Nachbarschaft” in Finkenberg war Ludwig Arentz als Zeitstifter beteiligt.
Mehr Infos gibt es in der Broschüre „Gemeinsam für gute Nachbarschaft“.
Foto oben: Cover der Broschüre