Die Zukunft gemeinsam gestalten
Im vergangenen Jahr nahmen zehn Studierende der Universität Köln an dem Programm „Global Perspectives on Sustainable Urban Development“ in Jakarta, Indonesien, teil. Nun kam es zu einem Gegenbesuch: Zehn Studierende der Universitas Pem-bangunan Jaya nahmen an der „Cologne Summer School“ unter dem Motto „Shaping the Future“ teil. Die Bürgerstiftung Köln hat diesen internationalen Austausch gefördert.
Die Summer School wurde ausschließlich von Studierenden organisiert. Letztes Jahr nahmen sie an dem Programm „Global Perspectives on Sustainable Urban Development“ in Jakarta teil. Nach zwei Wochen, ausgestattet mit vielen neuen Perspektiven zu Nachhaltigkeit und Demokratie, fehlte etwas: Eine Fortsetzung des Programms mit der Universitas Pem-bangunan Jaya, um diese Perspektiven weiterzuentwickeln und einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen. Ein Jahr später luden sie nun zehn indonesische Studierende nach Köln ein. Dabei diskutieren sie gemeinsam aktuelle Themen aus den Bereichen Nachhaltigkeit, internationale Zusammenarbeit und Demokratie.
Die Summer School beinhaltete unter anderem einen Empfang im Kölner Rathaus (an dem auch Stiftungsrat Sven Johannsen teilnahm). Ein Highlight war die Einladung in die Residenz des indonesischen Generalkonsuls in Frankfurt. Darüber hinaus standen Besuche im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Deutschen Welle und der Europäischen Kommission sowie zahlreiche Treffen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen auf dem Programm.
Hier ein Auszug aus dem Projektbericht:
„Im September 2023 starteten wir mit einer einfachen Idee: Ist es möglich, indonesische Studierende nach Deutschland einzuladen? Trotz aller scheinbaren Hindernisse? Wir wollten es nicht bei einem einseitigen Besuch in Indonesien belassen, bei dem wir von deutschen Perspektiven und Erfahrungen berichten. Vielmehr sollten die fünf Studierenden, die uns damals auf dem Programm begleiteten, auch die Möglichkeit bekommen, unser Land und unsere Werte hautnah kennen zu lernen.
Dank der großartigen Unterstützung durch die Universität zu Köln, die Deutsch-Indonesische Gesellschaft, die Bürgerstiftung Köln, die Santander Universitätsstiftung, das Cologne Summer Schools Programm und die Stadt Köln durften wir insgesamt zehn Studierende und eine Begleitperson aus Indonesien einladen. Somit konnten fünf weitere Teilnehmer*innen in das Programm aufgenommen werden. Für uns war die Summer School ein überwältigender Erfolg. Zehn Monate Arbeit voller Herausforderung, Zweifel, Rückschläge und Erfolge wurden innerhalb von zweieinhalb Wochen im August Wirklichkeit. Wir konnten den indonesischen Studierenden zeigen, was es bedeutet, in Köln, Nordrhein-Westfalen und Deutschland zu leben.
„Über die Notwendigkeit, mehr für unsere Werte zu tun“
Große Aufmerksamkeit erregten, neben den Besuchen bei unseren höchsten politischen Institutionen, Initiativen wie autofreie Zonen, Gemeinschaftsgärten und Recycling. Eben solche Erfahrungen inspirierten die Studierenden dazu, eigene Ideen nun in Indonesien zu entwickeln, Projekte zu planen und ihren Kommilitonen von Deutschland zu erzählen. Der lange Weg zu Demokratie und Freiheit in Deutschland, veranschaulicht im Haus der Geschichte in Bonn, demonstrierte den Wert der Demokratie und den stetigen Kampf für unsere Ideale. Immer wieder kamen wir ins Gespräch über die indonesische und deutsche Demokratie, über politische Entwicklungen in der Welt, über die Zerbrechlichkeit unserer Systeme und über die Notwendigkeit, mehr für unsere Werte zu tun.
Gleichzeitig inspirierten die Treffen mit der Deutsch-Indonesischen Gesellschaft, der indonesischen Studentenvereinigung PPI oder das Treffen der indonesischen Community zum Unabhängigkeitstag in Frankfurt einige Studierende dazu, die Möglichkeiten eines Masterstudiums oder eines späteren Berufseinstiegs in Deutschland zu erkunden. Im Rahmen des Programms sind die deutschen und indonesischen Teilnehmer*innen näher zusammengerückt. Wir können wirklich von einer Freundesgruppe sprechen, die über Kontinente, Länder und Kulturen hinweg entstanden ist. Zehn indonesische Studierende erlebten Deutschland, ohne an finanzielle Einschränkungen denken zu müssen, von den Flügen über die Unterkunft bis hin zu den Verpflegungskosten. Gerade hier hat uns die Bürgerstiftung ermöglicht, für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen.“
Testimonial – Rakai Michelia
Participating in the Cologne Summer School 2024 provided me with a much deeper understanding of sustainability. I quickly realized that Germany’s approach to sustainability is far more advanced than what we have in my home country. One of the most impactful experiences was visiting Plastic Fischer, a company dedicated to managing river waste in Bojongsoang, Bandung. Seeing how much of a difference they’re making was really eye-opening, especially because it highlighted how external efforts can sometimes surpass those of the local community.
This experience made me realize that what we’re doing right now isn’t nearly enough to tackle climate change effectively. I believe that approaching sustainability from an academic perspective is crucial. By doing so, I can bring back valuable insights and ideas to implement at home. I’m determined to take what I’ve learned and contribute to more positive sustainability initiatives in my own country. The lessons I’ve gained have given me a stronger sense of responsibility. I’m eager to apply them and help drive the change we so urgently need.
Testimonial – Vicka Ellianna Ristanti
My dream had always been to study abroad, experience a new environment, and meet new peo-ple. That dream finally came true when I joined the Summer School “Shaping the Future – Sustainability, Cooperation & Culture.” I had 3 of the best weeks of my life, fully immersing myself in Germany’s rich history, unique culture, and inspiring innovations. Visiting the House of History in Bonn to explore World War II, the Berlin Wall, and the development of modern democracy, as well as seeing the Cologne Cathedral—a world heritage site—opened my eyes to so much more.
Each lecture and workshop session was incredibly valuable, from learning about microplastics, creating green cities, impact and sustainability management by “evolutiq Impact Advisory,” to sustainability in supply chains by “FOND OF,” and more. I was truly impressed by Germany’s dedication to innovation and sustainability. The presentations from impactful startups like “Plastic Fischer” and the visit to “The Ship” office, where I heard from various startups, highlighted how Germany integrates sustainability and innovation into everyday business practices. These experiences deepened my understanding of how crucial these elements are in shaping a better future. This summer school program really brought me closer to daily life in Germany. It wasn’t just about learning—it was about truly experiencing their culture.