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Der Kölner Flüchtlingsrat e.V. und die Bürgerstiftung Köln helfen Geflüchteten beim Umzug in die eigene Wohnung

Der Kölner Flüchtlingsrat e.V. und die Bürgerstiftung Köln helfen Geflüchteten beim Umzug in die eigene Wohnung

Für geflüchtete Mitbürger*innen ist es zwar sehr schwierig, in Köln eine Mietwohnung zu finden (kaum verwunderlich angesichts des angespannten Wohnungsmarkts). Dennoch ziehen nach und nach immer mehr Personen aus städtischen Unterkünften in eigenen Wohnraum, berichtet der Kölner Flüchtlingsrat e.V. (KFR). Zahlreiche engagierte Umzugshelfer*innen aus Willkommensinitiativen unterstützen den Einzug in die neue Wohnung. Das Problem: Oft fehlt es an einer finanziellen Hilfestellung beim Umzug, etwa für den Transport von sperrigen Möbeln. Bei der Lösung dieses Problems hilft nun die Bürgerstiftung Köln.

Warum eine Förderung nötig ist

Nur wenige Geflüchtete verfügen über eigenen Hausrat – weshalb der zuständige Leistungsträger nur in den seltensten Fällen die Refinanzierung eines Umzugswagens gewährt. Dabei würde häufig ein Großraumtaxi ausreichen, um aus der städtischen Unterkunft auszuziehen. Gleichzeitig sind die Pauschalen für eine Erstausstattung so niedrig, dass es notwendig ist, sich den Hausrat mühsam und günstig zusammenzusuchen (z.B. über Second Hand oder aus privater Hand).

Die Gestaltung der Pauschalen haben laut KFR ein großes Problem: Sie berücksichtigen nicht, dass es Geld kostet, sperrige Möbelstücke in die Wohnung umzuziehen. Dies kann Tage und Wochen dauern, häufig sind dabei immer wieder für kurze Zeit kleinere und größere Transportmöglichkeiten notwendig. Die Beschaffung dieser erfolgt nicht selten über engagierte Umzugshelfer*innen, die häufig eigene Mittel einbringen (müssen), um einen Umzug zu ermöglichen.

Zudem haben zu diesem Zeitpunkt nur die wenigsten Geflüchteten einen in Deutschland anerkannten Führerschein. Engagierte Freiwillige begeben sich bei der Anmietung eines Wagens also häufig auch versicherungstechnisch in komplizierte Situationen (beispielsweise durch Eigenbeteiligung bei Unfällen). Zuletzt ist auch der zeitliche Aufwand des Anmietens für alle engagierten Beteiligten bei der Unterstützung einer Hausrat-Erstaustattung zu hoch.

Lastentaxi in der Regel die ideale Lösung

Deshalb machte sich der KFR auf die Suche nach einer Lösung für diese Probleme. Wie musste diese aussehen? Denn was es nicht braucht, ist die Finanzierung eines Umzugswagens. Es braucht die Möglichkeit, ebenso kurzfristig wie für nur kurze Zeit einen Transporter zu erhalten, am besten inklusive Fahrer*in. Lastentaxis sind hierfür die ideale Lösung. Sie sind geräumig, können einfach und dezentral bestellt werden und rechnen kilometergenau ab. Sie scheinen die ideale Transportmöglichkeit zu sein, um sich kostengünstig eine Wohnung einzurichten – sofern man nicht bereits über ein privates Unterstützungsnetzwerk verfügt, um einen Umzug selbstständig zu stemmen. Was aber bei den meisten Geflüchteten hier in Köln (noch) nicht der Fall ist.

Daher beantragte der KFR bei der Bürgerstiftung Köln Finanzmittel für die Refinanzierung von Lastentaxis. Damit möchten die Willkommensinitiativen zunächst rund 40 Umzüge von Möbeln probeweise unterstützen. Im Falle einer Realisierung des Projekts soll dann noch geschaut werden, wie hoch ein Eigenmittelanteil für die Bestellung eines Lastentaxis seitens der umziehenden Personen zumutbar ist. Dies könnte die Zahl der Umzüge nochmals erhöhen.

Verwaltung zum Umdenken bewegen

Man ist sich beim KFR bewusst, dass es sich an dieser Stelle um Leistungen handelt, die normalerweise in den Zuständigkeitsbereich der Verwaltung fallen sollten (aber eben bisher nicht übernommen werden). Deshalb sollen die Erfahrungen aus diesem Modellprojekt parallel dazu verwendet werden, um die Verwaltung zu einem Umdenken im Rahmen der Finanzierung einer Erstausstattung des Hausrats zu bewegen. Außerdem sollen die gesammelten Erfahrungen langfristig nicht nur Geflüchteten, sondern allen Personen in Köln zu Gute kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll mit weiteren Akteuren außerhalb der Flüchtlingsarbeit zusammengearbeitet werden. Möglich wurde die Unterstützung der Bürgerstiftung Köln in diesem Fall vor allem dank Mitteln des Fonds “Auf Augenhöhe” der GLS Treuhand.

Wer ist sonst noch beteiligt?

  • Das Forum für Willkommenskultur ist ein Kooperationsprojekt des Kölner Flüchtlingsrat e.V. und der Kölner Freiwilligen Agentur e.V.
  • Die Aktion Neue Nachbar Köln ist eine Initiative der Katholischen Kirche in Köln.
  • Der AK Politik ist ein Zusammenschluss zahlreicher Willkommensinitiativen in Köln.
  • Zudem steht das Auszugsmanagement des Kölner Flüchtlingsrat e.V. beratend zur Seite.

Foto: Crosa/flickr.com (CC BY 2.0)

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