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Corporate Citizenship bei der Bürgerstiftung Köln

Unternehmen und soziale Verantwortung? Das ist längst kein Widerspruch mehr. Die Antwort lautet: Corporate Citizenship!

Corporate Citizenship (CC) bzw. Unternehmensbürgerschaft bezeichnet das bürgerschaftliche Engagement („citizenship“) in und von Unternehmen. Damit möchten diese eine mittel- und langfristige unternehmerische Strategie auf der Basis verantwortungsvollen Handelns verfolgen. Und das ist bei uns in der Bürgerstiftung Köln bestens aufgehoben.

Worum genau geht’s beim Corporate Citizenship?

Es geht dabei darum, sich über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinaus als „gute/r Bürger*in“ aktiv für die lokale Zivilgesellschaft oder z.B. für ökologische oder kulturelle Belange zu engagieren. Und als Unternehmen der Gesellschaft etwas zurückzugeben.

gesellschaftliches EngagementDie Idee an sich ist dabei gar nicht mal so neu. Schon die Fugger sahen sich im 16. Jahrhundert angesichts ihres Reichtums zum gesellschaftlichen Engagement verpflichtet. Weltberühmtes Beispiel: die Fuggerei in Augsburg, wo bedürftige – katholische – Bürger*innen noch heute für eine Jahres(kalt)miete von 0,88 Euro (und das Sprechen einiger Gebete) wohnen können.

Doch die moderne CC-Variante stammt ursprünglich aus den USA. Und natürlich war und ist sie hier und anderswo auch immer Teil einer so genannten Public-Affairs-Strategie.

Wenn der Aufwand guten Taten im Wege steht

Durch solche strategischen Überlegungen wird das Übernehmen von (meist monetär geprägter) sozialer Verantwortung aber keinesfalls abgewertet. Im Gegenteil, Unternehmen erkennen dadurch ihre Verwurzlung in der Gesellschaft an. Sie möchten diese bewusst nachhaltig mitgestalten – und das eben auch zeigen. Sie schaffen dadurch einen gemeinnützigen Mehrwert.

Aber nicht jedes Unternehmen hat die Möglichkeit, sich selbst umfassend mit der Thematik zu beschäftigen. Schließlich bedarf es bestimmter finanzieller, aber vor allem personeller Ressourcen. Und auch der Verwaltungsaufwand kann guten Taten schlicht im Weg stehen. Für größere Unternehmen ist es daher oft leichter als für kleinere Unternehmen, sich aktiv mit dem Drumherum der Corporate Citizenship auseinanderzusetzen.

Nun steckt hinter der Idee einer Bürgerstiftung aber eben auch ausdrücklich der Gedanke, dass hier auch lokal ansässige Unternehmen Verantwortung für „ihre“ Stadt oder Kommune übernehmen können. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Unternehmen und die Bürgerstiftung gehen im besten Sinne eine „soziale Kooperation“ ein. In deren Rahmen können zum wechselseitigen Nutzen soziale bzw. gemeinnützige Projekte und gesellschaftliche Innovationen hier in Köln gemeinsam auf den Weg gebracht und gefördert werden.

Weit mehr als nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“

Und auch einem beliebten Kritikpunkt an der Corporate Citizenship kann damit eindeutig entgegengetreten werden. Oft wird nämlich bemängelt, dass es sich hierbei doch nur um punktuelle Einsätze ohne nachhaltige Wirkung handele, also den berühmten „Tropfen auf dem heißen Stein“. Durch eine steuerlich begünstigte Anlage in das Stiftungsvermögen der Bürgerstiftung Köln ist ein nachhaltiges Engagement gewährleistet. Das bringt allein schon die grundsätzliche Idee hinter einer Stiftung zur Geltung. Denn hier bleibt das Vermögen auf Dauer erhalten. Die Erträge bzw. die Rendite daraus werden Jahr für Jahr in gemeinnützige Projekte investiert.

Dabei wird bei der Bürgerstiftung Köln Transparenz nach innen (gegenüber den Stifter*innen) und nach außen (gegenüber den Projektträgern im engeren und der Öffentlichkeit im weiteren Sinne) groß geschrieben. Und grundsätzlich haben alle Stifter*innen nicht nur ein Recht auf Information über die konkrete Stiftungsarbeit, sondern auch auf Mitbestimmung (etwa zur Förderpolitik).

Mitspracherecht für Unternehmen

Stiftende Unternehmen können sich darüber hinaus ein eindeutiges Mitspracherecht einräumen lassen, etwa über die Einrichtung eines Stiftungsfonds (was selbstverständlich auch in Verbindung mit dem Unternehmensnamen möglich ist). Hier lassen sich die Stiftungszwecke eindeutig festlegen. Beispielsweise mit thematischer Ausrichtung: Im Zentrum steht dabei dann ein zu fördernder Bereich, wie z.B. Kultur, Soziales, Umwelt oder Bildung. Das Unternehmen kann auf Wunsch über die zu fördernden Projekte mitbestimmen, während die Bürgerstiftung die Verwaltungsaufgaben übernimmt. Ein solcher Stiftungsfonds kann durch einen Vertrag zwischen Stifter und Bürgerstiftung schnell und unbürokratisch eingerichtet werden.

Genau darum geht es schließlich beim unternehmerischen Engagement in der Bürgerstiftung: eine schnelle und unbürokratische, aber nachhaltige Unterstützung des Gemeinsinns hier in Köln. Und das Bekenntnis zur Übernahme von sozialer Verantwortung des in der Stadt verwurzelten Unternehmens.

Sie interessieren sich für das Thema Corporate Citizenship? Wir geben Ihnen gerne weitere Informationen. Sprechen Sie uns einfach an!

Was Unternehmen sonst noch so tun können…

Der Corporate Citizenship-Mix beschreibt insgesamt zehn Instrumente, die Unternehmen aller Größen in der Praxis bereits einsetzen. Er ist eine Art Baukasten, woraus sich ein Unternehmen im Rahmen seiner Corporate Citizenship-Strategie passende Instrumente aussuchen und diese umsetzen kann. Die Unternehmensgröße und der damit unter Umständen verbundene Umfang der eingesetzten Ressourcen spielt dabei keine Rolle. Mittelständische Unternehmen können hierbei grundsätzlich alle zehn Instrumente einsetzen.

1. „Unternehmensspenden“ (Corporate Giving) ist der Oberbegriff für ethisch motiviertes selbstloses Überlassen, Spenden oder Zustiften von Geld oder Sachmitteln, sowie darüber hinaus für das kostenlose Überlassen oder Spenden von Unternehmensleistungen, -produkten und -logistik.

2. „Sozialsponsoring“ (Social Sponsoring) ist die Übertragung der gängigen Marketingmaßnahme Sponsoring – als ein Geschäft auf Gegenseitigkeit – auf den sozialen Bereich, womit dem Unternehmen neue Kommunikationskanäle und der gemeinnützigen Organisation neue Finanzierungswege eröffnet werden.

3. „Zweckgebundenes Marketing“ (Cause-Related Marketing) ist ein Marketinginstrument, bei dem der Kauf eines Produkts/einer Dienstleistung damit beworben wird, dass das Unternehmen einen Teil der Erlöse einem sozialen Zweck oder einer Organisation als „Spende“ zukommen lässt.

4. „Unternehmensstiftungen“ (Corporate Foundations) bezeichnet das Gründen von Stiftungen durch Unternehmen – eine Art des Engagements, die auch von mittelständischen Unternehmen immer häufiger benutzt wird. Um Kosten und bürokratischen  Aufwand gering zu halten, ist hier auch ein Stiftungsfonds unter dem Dach der Bürgerstiftung Köln möglich.

Als Unternehmen in der Gesellschaft mitwirken

5. „Gemeinnütziges Arbeitnehmerengagement” (Corporate Volunteering) bezeichnet das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen durch die Investition der Zeit, des Know-hows und Wissens ihrer Mitarbeiter und die Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements von Mitarbeitern in und außerhalb der Arbeitszeit.

6. „Auftragsvergabe an soziale Organisationen“ (Social Commissioning) bezeichnet die gezielte geschäftliche Partnerschaft mit gemeinnützigen Organisationen, die z. B. behinderte und sozial benachteiligte Menschen beschäftigen, als (gleichfalls kompetente und konkurrenzfähige) Dienstleister und Zuliefererbetriebe, mit der Absicht, die Organisationen durch die Auftragsvergabe zu unterstützen.

7. „Gemeinwesen Joint-Venture“ (Community Joint-Venture bzw. Public Private Partnership) bezeichnet eine gemeinsame Unternehmung von einer gemeinnützigen Organisation und einem Unternehmen, in die beide Partner Ressourcen und Know-how einbringen und die keiner allein durchführen könnte.

8. „Lobbying für soziale Anliegen“ (Social Lobbying) bezeichnet den Einsatz von Kontakten und Einfluss des Unternehmens für die Ziele gemeinnütziger Organisationen oder für Anliegen spezieller Gruppen im Gemeinwesen.

9. „Soziales Risiko-Kapital“ (Venture Philanthropie) bezeichnet unternehmerisch agierende Risiko-Kapitalgeber, die für eine begrenzte Zeit und ein bestimmtes Vorhaben sowohl Geld als auch Know-how in gemeinnützige Organisationen investieren.

10. Mitwirkung in der Gesellschaft ist ein weiteres wichtiges Element von Corporate Citizenship.

Quelle: wikipedia, Grafik: Stefan Schultze – PHINEO gAG

Fotos: Oberholster-Venita, Chakkree Chantakad, Manfred Steger (2), tienhoang1199 (alle Pixabay), pxhere.com

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