Tanzen für mehr Respekt
Kreativität, Körpergefühl, Teamwork und Selbstbewusstsein – das alles steht bei Dance4Respect im Vordergrund. Das Projekt des Vereins Breaking Salsa e.V. gastierte nun an der Schule Thymianweg in Höhenhaus.
Den eigenen Körper und deren Bewegungsmöglichkeiten austesten, Choreografien abgucken und auf den eigenen Körper übertragen, sowie die Gestaltung einer eigenen Choreografie in Kleingruppen: Diese Ziele möchte das Team von Breaking Salsa e.V. gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Projekts Dance4Respect erreichen.
Sich gegenseitig helfen und vor allem respektieren
Wie der Name schon verrät, steht bei diesem Projekt der respektvolle Umgang miteinander im Vordergrund. Aber warum gerade verbunden mit Tanz? „In einer Gruppe zu tanzen bedeutet sich auf andere einzustellen. Es geht darum, sich gegenseitig zu helfen und vor allem sich zu respektieren“, erklärt Kim Wojtera vom Verein Breaking Salsa. „Durch tanzen wird das Körpergefühl und das Bewusstsein für den eigenen Körper gestärkt, wodurch das Selbstbewusstsein deutlich gesteigert werden kann.“
Durch positive Erfahrungen das Selbstbewusstsein stärken
Wer selbstbewusst ist und weiß, wie er auf andere wirkt, kann in Konfliktsituationen besser reagieren. In dem Projekt geht es aber nicht nur um die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern viel mehr um das Miteinander. Die Schüler bekommen im Rahmen des Projekts die Möglichkeit, sich selber auszuprobieren und in kleinen Gruppen eigene Choreografien zu erarbeiten. Das soll die eigene Kreativität fördern. Wer dabei gut zusammen arbeitet, wird gute Ergebnisse erzielen. Gute Ergebnisse bedeuten Anerkennung, die wiederum das Selbstbewusstsein stärkt und die Erfahrung schafft, durch positives Verhalten positive Aufmerksamkeit zu erlangen. Tanzen in einer Gruppe bedeutet demnach, ein Teil von etwas größerem zu sein. Das gelingt eben nur, wenn alle an einem Strang ziehen und die einzelnen Tänzer miteinander harmonieren. „Nur wenn die Harmonie stimmt, kann die Choreografie perfekt werden“, weiß Kim Wojtera, die selbst professionelle Tänzerin ist.
Bereits über 5.000 Schüler*innen in Bewegung gebracht
Das Projekt an sich gibt es bereits seit über zehn Jahren. Ins Leben gerufen wurde es 2011 von den Brüdern Tomy und Rocky Pavlovic. Die beiden – auch bekannt als Tom2Rock – wollen damit Kinder und Jugendliche an ihren eigenen Erfahrungen teilhaben lassen und sich für einen besseren Umgang unter den Schüler*innen einsetzen. Gemeinsam mit ihren Team aus professionellen Tänzer*innen führen sie mit den Schüler*innen einer Klasse oder eines Jahrgangs einen vierstündigen Workshop durch. Seit dem Projektstart brachten sie bereits über 5.000 Schüler*innen in mehreren Bundesländern in Bewegung.
So jetzt etwa auch an der Schule Thymianweg in Köln-Höhenhaus, einer Förderschule Lernen. Die Schüler*innen hier waren mit Begeisterung mit dabei – und selbst ihre Lehrkräfte, stellte Martin Müller, Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Köln, bei seinem Besuch erstaunt fest. „Es war echt beeindruckend, mit wieviel Einsatz, aber auch Spaß und natürlich dem gewünschten Respekt alle mit dabei waren“, freute sich Martin Müller. Die Bürgerstiftung konnte das Projekt gemeinsam mit weiteren Stiftungen – unter anderem „Ein Herz lacht“ – mit einer finanziellen Unterstützung ermöglichen. Der Verein Breaking Salsa e.V. war zuvor auch noch an der Förderschule in Köln-Porz zu Gast und brachte hier Schüler*innen tänzerisch eine wichtige Qualität bei: nämlich mehr Respekt für andere, aber auch für sich selbst.
Fotos: Dance4Respect / Breaking Salsa e.V.