Klimanotstand in Köln – Wassernotstand im Iran
Eine der Hauptauswirkungen der Klimakrise wird die Veränderung des globalen Wasserhaushalts sein. Das hat vor Ort ganz unterschiedliche Auswirkungen. Eindrucksvoll deutlich wurde das gestern Abend bei einer Infoveranstaltung im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt. Hier fand nach der Präsentation des Dokumentarfilm „Karun“ über die Siuation im Iran eine Podiumsdiskussion mit verschiedenen Expert*innen statt.
Für Köln bedeutet die Klimakrise vor allem Hochwassergefahr im Wechsel mit Niedrigwasser. Dr. Maria Ceylan von den Stadtentwässerungsbetriebe Köln gab dazu einige Einblicke. Klimaprognosen für Köln zeigen, dass neben Hitze eben vor allem auch Starkregen zukünftig häufiger auftreten wird. Auch wenn die Jahresniederschlagssumme im Mittel gleich bleibt, nehmen die Extremereignisse zu. Das Problem am Starkregen: Es könnte künftig kaum Vorwarnzeit geben. Bereits im GDV-Großschadens Report 2017 heißt es dazu: „Keine tagelange Vorwarnung. Keine nahende Scheitelwelle. Die Flut kommt von oben, dann geht es rasend schnell. Kein Deich, kein Schutz, weil niemand damit rechnet.“
Vom Feuchtgebiet zum Ödland
Die Situation im Iran dürfte sich sogar noch weitaus dramatischer darstellen. Sie beschreibt der Regisseur Mohammad Ehsani in seinem Dokumentarfilm „Karun“ äußerst eindrucksvoll. Die Flusslandschaft dort wandelt sich vom Feuchtgebiet zum Ödland.
Der Kārun (auch Ulai-Strom; persisch كارون) ist ein Fluss im Südwest-Iran. Der Karun fließt vom Berg Zard Kuh im Zagrosgebirge in Lorestan bis Arvand Rud (Schatt el Arab) und schließlich in den Persischen Golf. Dieser 720 km lange Fluss ist der längste und einzige schiffbare Fluss des Iran. (Quelle: wikipedia)
Diskussion über Lösungsansätze im Klimanotstand
Iranische und deutsche Expert*innen berichteten und diskutierten anschließend über Lösungsansätze im Klimanotstand. Mit dabei war auch Ludwig Arentz, Stiftungsrat der Bürgerstiftung Köln und bei KölnAgenda e.V. engagiert. Der gelernte Naturwissenschaftler war im Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz der Stadt Köln tätig und leitete dort den Bereich Umweltvorsorge. Nun ist er nach wie vor als beratender Stadtökologe aktiv.
Die Veranstaltung war eine Kooperation Verein Köln – Natanz e.V. – Partnerschaft für Nachhaltigkeit, der VHS Köln, dem Netzwerk Bürgerbeteiligung, Köln mitgestalten, Allerweltshaus Köln und KölnAgenda e.V.
Das Programm im Überblick
- Begrüßung 19:00 – 19:05 Homaira Mansury, FORUM VHS Köln
- Köln-Natanz e.V. 19:05 – 19:10 Hassan Farrokhshad, Vorstand
- Wassernotstand im Iran 19:10 – 20:00 „Karun“ Dokumentarfilm von Mohammad Ehsani, Iran
- Klimanotstand in Köln 20:00 – 20:15 Dr. Maria Ceylan, Stadtentwässerungsbetriebe Köln
- Videobotschaft 20:20 – 20:30 Mohammad Ehsani
- Podiumsdiskussion 20:30 – 20:45
Dr. Sudeh Dehnavi, TH Köln,
Dr. Maria Ceylan, Steb. Köln,
Dr. Ludwig Arentz, KölnAgenda e.V., Bürgerstiftung
Vorstellungsrunde, Statements zum Thema - 20:45-21:00 Fragen aus dem Publikum
Moderation: Dr. Uta Schmitz, KölnAgenda e.V., Köln-Natanz e.V.
Fotos: Akhtar Impertro-Ghasemi