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Einfach nur ein Bett – längst nicht überall eine Selbstverständlichkeit

Einfach nur ein Bett – längst nicht überall eine Selbstverständlichkeit, Foto 1 von den Proben am CASAMAX TheaterDas Projekt „Guten Abend, Gute Macht“ des CASAMAX Theaters befasste sich mit der Frage, was das Bett als Mikrokosmos unserer Heimat für uns bedeutet und versuchte, die Augen für Menschen und soziale Situationen zu öffnen, in denen vielleicht gar kein Bett, gar kein Schutzraum vorhanden ist. Das Projekt durchlief aufgrund der Corona-Pandemie viele verschiedene Planungsphasen und hat seine Erscheinung deshalb mehrfach verändert. 

Einfach nur ein Bett – längst nicht überall eine Selbstverständlichkeit, Foto 2 von den Proben am CASAMAX TheaterAllen Planungen gemein war dabei, dass das Stück konzeptioniert wurde als flexible Produktion, die sowohl im CASAMAX Theater, als
auch in Schulen oder in Jugendzentren und ähnlichen Orten gespielt werden kann. Ziel war es, insbesondere auch Jugendliche in den Kontakt mit Theater und diesem Stück zu bringen, die sonst aufgrund von sozialen oder räumlichen Bedingungen nicht den Weg ins Theater finden. Ursprünglich war das Projekt als Raumbühnenproduktion geplant, alle Zuschauer*innen zusammen in einem riesigen Bett, gerahmt in eine ebenso klassische Märchenerzählung. Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde jedoch schnell deutlich, dass dieses Konzept aus mehreren Gründen nicht umsetzbar sein würde.

Von der Idee zum Stück

Einfach nur ein Bett – längst nicht überall eine Selbstverständlichkeit, Foto 3 von den Proben am CASAMAX TheaterDefiniert war nur ein grober thematischer Leitfaden, den Texterin und Regisseurin Ragna Kirck gemeinsam mit den beiden Schauspielerinnen Tatiana Feldman und Jana Jungbluth nach und nach in ein Corona-taugliches Theaterstück umsetzten:

Guten Abend, gut Nacht… Mit Rosen bedacht… Oder doch eher mit Näglein besteckt? Jeden Abend betten wir unseren Kopf zur Ruhe. Unser Bett ist unser Rückzugsort, der Platz, der am meisten Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Der Mikrokosmos unserer Heimat. Die Höhle, in die wir uns verkriechen am Ende eines langen Tages, wenn wir weinen müssen oder wie wahnsinnig lieben, wenn wir mit Frühstücksbrötchen krümeln wollen oder einfach mal abtauchen müssen. Unser Bett erzählt eine Geschichte über unser Leben, unsere Heimat. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? Wer bettet sich wo wie zur Nacht, und welche Geschichte rankt sich um jedes einzelne Bett? In einem Betten-Kaleidoskop erforschen wir viele Varianten von Heimat und der Liebe zu einem Zuhause, egal wie arm oder reich, wie einsam oder gemeinsam, wie kalt oder warm dieses ist.

Einfach nur ein Bett – längst nicht überall eine Selbstverständlichkeit, Foto 4 von den Proben am CASAMAX TheaterStück für Stück kristallisierten sich so ganz verschiedene Geschichten heraus, die unterschiedliche Aspekte des Bettes als Heimat und des Schlafes als Erholungs- und Schutzraum bearbeiten: von der übertriebenen Inneneinrichtung eines Mottozimmers bis hin zur völligen Abwesenheit von Schutzräumen in Camp Moria. Das Ganze wurde gerahmt von teils belustigenden, teils aber auch erschütternden Statistiken und Fakten über das Bett. Wichtig war es den Macherinnen, ein Gleichgewicht von leicht und schwer, von Nostalgie und Verstörung zu erreichen. Somit wollten sie deutlich machen, wie kostbar unser Mikrokosmos Bett ist – und wie wenig selbstverständlich.

Finanzielle Unterstützung von der Bürgerstiftung Köln

Einfach nur ein Bett – längst nicht überall eine Selbstverständlichkeit, Foto 5 von den Proben am CASAMAX TheaterDas gewünschte Gleichgewicht hat das CASAMAX Theater wunderbar gehalten. Davon konnten sich die Sven Johannsen und Martin Müller, Vorstandsmitglieder der Bürgerstiftung Köln, persönlich im Rahmen einer (selbstverständlich Corona-konformen) Aufführung noch kurz vor dem aktuellen Lockdown überzeugen. Die Bürgerstiftung Köln hatte das Projekt finanziell unterstützt. In dem jetzt vorgelegten Projektbericht bedankte sich Ragna Kirck herzlich für die Unterstützung.

In dem Bericht zieht sie trotz der Corona-Erschwernisse ein positives Fazit: „Zu unserer Freude konnten wir nach der erfolgreichen Premiere direkt noch für einige Schulklassen spielen. Sowohl das Publikum im Freiverkauf als auch die Schulklassen haben das Stück sehr begeistert und berührt aufgenommen. Wir konnten tolle Nachgespräche führen.“ 

Mehr Infos zum CASAMAX Theater und dem Theaterstück “Guten Abend, gute Macht” gibt es hier. Flyer Guten Abend, Gute Macht

Fotos: CASAMAX Theater (alle Aufnahmen entstanden während der Proben)

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