Der Kölner Spielecircus e.V. führte jetzt im Rahmen seiner Vereinsarbeit mit jungen Geflüchteten ein Zirkuswochenende in Köln-Chorweiler für Kinder und Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung durch. Finanzielle Unterstützung kam dazu von der Bürgerstiftung Köln.

Unter dem Motto „Zirkus ohne Grenzen“ beteiligten sich insgesamt 30 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren an der Aktion in der Turnhalle der Waldorfschule. Die 15 Jungen und 15 Mädchen wurden dabei von jeweils ein bis zwei Betreuer*nnen der kooperierenden Einrichtungen begleitet. Zusätzlich waren fünf Zirkuspädagog*innen des Kölner Spielecircus e.V. am gesamten Wochenende vor Ort, um die Jugendfreizeit durchzuführen.

Erst einmal ging es hierbei um das gegenseitige Kennenlernen. Ein wichtiges weiteres Ziel war darüber hinaus die Integration der Geflüchteten in die regelmäßigen zirkus- und kulturpädagogischen Angebote im Stadtteil Köln-Chorweiler.

Aktionen mit Akteuren vor Ort in Chorweiler

Der Kölner Spielecircus hatte in den vergangenen Jahren bereits mehrmals Aktionen in einem ähnlichen Format durchgeführt und sich hierbei ein Netzwerk mit unterschiedlichen Institutionen im Stadtteil Köln-Chorweiler aufbauen können. So beteiligten sich in diesem Jahr folgende Institutionen an der Zirkusnacht:

• Heinrich-Böll-Gesamtschule, Köln-Chorweiler (7 TeilnehmerInnen)
• Henry-Ford-Realschule, Köln-Chorweiler (4 TeilnehmerInnen)
• Adolf-Kolping-Hauptschule, Köln-Kalk (15 TeilnehmerInnen)
• Kölner Spielecircus e. V. (4 TeilnehmerInnen)
• Canyon Chorweiler, Stadtteilwerkstatt und Kletterhalle in Köln-Chorweiler
• Walddorfschule, Köln-Chorweiler

Der großzügig ausgelegte Zeitplan des Wochenendes erlaubte es den Kindern und Jugendlichen, viele unterschiedliche Disziplinen und Aktionen auszuprobieren und kennenzulernen. Bereits erworbene Kenntnisse konnten individuell vertieft werden. Dazwischen gab es immer wieder offene Phasen, in denen sich die Kinder und Jugendlichen frei in der Turnhalle mit dem Zirkusmaterial beschäftigen konnten. Weiteres Highlight waren die Einheiten im Canyon Chorweiler, einer Kletterhalle.

So gab es Gelegenheit erlernte Kunststücke weiter zu üben oder sich spielerisch kleinen, neuen Herausforderungen ganz individuell oder gemeinsam mit anderen zu stellen. In dieser Zeit waren alle Teamer für Fragen und Hilfestellungen ansprechbar und gaben Anregungen in „ungezwungener“ Atmosphäre.

Herkunft und Nationalität spielten keine Rolle mehr

Und klar: Diese Zeiten waren auch geprägt von der spielerischen Kontaktaufnahme der Kinder und Jugendlichen untereinander. Die TeilnehmerInnen zeigten sich gegenseitig ihre Tricks, gaben Tipps und korrigierten einander, hatten jeder Menge Spaß miteinander und mit dem attraktiven Material. Herkunft und Nationalität spielten dabei keine Rolle mehr.

Zum zirkuspädagogischen Konzept des Kölner Spielecircus e.V. gehört darüber hinaus, dass alle Teilnehmer*innen immer wieder die Möglichkeit haben in der Manege zu stehen, sich zu präsentieren und so ein Erfolgserlebnis zu haben. Es gab immer wieder kleine Aktionen in der Manege. Dabei ging es darum, einen spielerischen, spannenden Rahmen zu schaffen, der die Teilnehmer herausfordert aber in keinem Fall überfordert oder bloßstellt. Hier werden neu erlernte Tricks gezeigt, möglicherweise spontan neue Fertigkeiten präsentiert oder die Geschicklichkeit in kleinen Wettbewerben gemessen.

An dem gesamten Wochenende ging es in gewisser Weise um Grenzerfahrung. Und nicht zuletzt darum, die Anerkennung über den Applaus des Publikums zu erfahren. Weshalb die vorgenannten kleinen „Bühnenerfahrungen“ eine gute Basis für die „große“ Abschlussaufführung am Sonntag legten. Bei dieser Zirkusshow präsentierten die Kinder und Jugendlichen ihr erlerntes Können vor Publikum – donnernder Applaus war ihnen gewiss.

Zum Hintergrund

Die Vorbereitung der inhaltlichen Ausgestaltung und zeitlichen Planung lag in den Händen des Teams des Kölner Spielecircus e.V. Fünf erfahrene ZirkuspädagogInnen waren dazu vor Ort für die Durchführung der unterschiedlichen Zirkusangebote und die Gestaltung des Tagesablaufs zuständig. Die BetreuerInnen der beteiligten Einrichtungen waren ebenfalls vor Ort. Sie waren vor allem während der Mahlzeiten und während der Schlafenszeiten für die Kinder und Jugendlichen verantwortlich. Unterstützt wurde das Team von zwei PraktikantInnen des Kölner Spielecircus e.V., sowie einem ehrenamtlichen Küchenteam. Die Bürgerstiftung Köln unterstützte das Projekt finanziell.

Fotos: Kölner Spielecircus e.V.

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