Fies sein ist doof: Mehr Respekt für die Mitschüler*innen
Wie gibt es weniger Theater unter Mitschüler*innen? Ganz einfach: mit mehr Theater an der Schule! Die Bürgerstiftung Köln konnte mit Mitteln aus dem Ford Motor Company Fund das Projekt RESPECT SPEECH des Kölner Künstler Theaters (KKT) an der Gemeinschaftshauptschule (GHS) Reutlinger Straße in Bilderstöckchen fördern. Hierbei ging es um die kreative Auseinandersetzung mit Respekt und Sprache.
„Über das gemeinsame Erleben von Kunst und Kultur können junge Menschen ihre künstlerischen und sozialen Potenziale entfalten“, erklärt Initiatorin Ruth zum Kley vom KKT. Die Schüler*innen lernen als Gruppe künstlerisch tätig zu sein. Dabei loten sie ihre kreativen Möglichkeiten aus. Das öffnet ihnen neue Welten – künstlerisch und sozial.
Begeisterung für Kunst, Kultur & Theater wecken
Im Rahmen des Projekts sollten die Schüler*innen zwischen 11 und 16 Jahren für eine respektvolle Sprache, für Wertschätzung und Respekt sensibilisiert und darüber hinaus Begeisterung für Kunst und Kultur geweckt werden. Die Jugendlichen sollten lernen, respektvoll miteinander umzugehen. Es galt, die eigenen Bedürfnisse gegenüber Anderen so zu vertreten, ohne dass dabei die Bedürfnisse des Gegenübers missachtet werden.
Die Workshops an der GHS Reutlinger Straße gingen von Anfang März bis Mitte Juni. Sie umfassten 116 (Vorbereitungs-) mit jeweils zwei bis vier Trainer*innen: Ruth zum Kley und Martina Kock für Theater und das Thema Respekt, Verena Volland für Theater und Bewegung, Annemarie Mayer als Springerin und dazu noch Syavash Rastani als ergänzender Musiker. Im März hatte jede Vorbereitungsklasse eine intensive Woche mit dem KKT-Team. Danach waren die Trainer*Innen im Schnitt drei Tage die Woche in der Schule, kurz vor der Aufführung sogar mehr. Gemeinsam erarbeiteten die Jugendlichen ein Stück (Theater, Bewegung und Percussion), das sie zum guten Schluss vor Mitschüler*innen aufführten.
Fröhliche Szene mit Jungs, die sich gegenseitig Mut machen
Eine Episode schildert den Erfolg des Projekts wohl am besten: „Eine Gruppe von Jungen hatte zu Projektbeginn eine Skateboard-Szene entwickelt“, schreibt Ruth zum Kley in ihrem Projektbericht. „In dieser „dissten“ vier Jungen einen fünften. Auch durch Gespräche ließen sie sich nicht von dieser Geschichte abbringen. Und dass, obwohl sie immer wieder als Gruppe genau mit diesem Thema zu kämpfen hatten. Am Ende des Projekts haben sie diese Geschichte wieder hervorgeholt. Nur fanden sie es jetzt doof, wenn sie fies zueinander sind und haben eine neue, fröhliche Szene mit Jungs, die sich gegenseitig Mut machen und helfen daraus gemacht. Ganz von sich aus und mit viel Freude.“
Fotos: KKT