Ein Stückchen neue Seele für das Veedel
Einweihung des 25. Bücherschranks der Bürgerstiftung Köln in Nippes
Für das bürgerschaftliche Engagement in der Domstadt war es ein funkelndes Ereignis: Am Leipziger Platz in Nippes wurde jetzt der 25. Offene Bücherschrank der Bürgerstiftung Köln aufgestellt – quasi ein silbernes Jubiläum. „Wir freuen uns, dass das Eselsohrprojekt damit einen weiteren Standort in Köln gefunden hat“, sagte Christiane Rabbe, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Köln, anlässlich der feierlichen Eröffnung.
Die Idee, einen Bücherschrank an dem gleichermaßen beliebten wie belebten Platz aufzustellen, kam den Spielplatzpaten sowie einigen Anwohner vor rund einem Jahr. Dass es so schnell klappen würde, hätte Spielplatzpatin Daniela Frankenstein dann aber nicht für möglich gehalten. Doch dank der finanziellen Unterstützung der Bürgerstiftung Köln, der Sparkasse Köln-Bonn, des Bürgervereins Für Nippes, der Gesellschaft Moderne Stadt sowie BürgerInnen aus Nippes konnte der Gedanke zügig umgesetzt werden. Als modernes Stadtmöbel trägt der speziell für den öffentlichen Raum entwickelte BOKX-Bücherschrank des Kölner Architekten Hans-Jürgen Greve mit dazu bei, das nachbarschaftliche Miteinander und die Veedelskultur zu fördern.
„Der Offene Bücherschrank soll zu einem kulturellen Treffpunkt für Jung und Alt werden“, hoffte Daniela Frankenstein. Ihre Hoffnung wurde umgehend erfüllt – die Gäste des Festakts zur Eröffnung begannen gleich fleißig mit dem Befüllen des Bücherschranks und sondierten dabei auch den Lesestoff, den andere zur Verfügung stellten. So manches Buch wechselte dabei direkt den Besitzer.
SchülerInnen des Da-Vinci-Gymnasiums kümmern sich
Die Patenschaft für den Bücherschrank übernehmen die Spielplatzpaten, die Anwohner sowie Schülerinnen und Schüler des benachbarten Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums. Sie kümmern sich regelmäßig um den Schrank, sichten die Bücher und pflegen den Bestand.
„Wir wünschen uns, dass alle Nutzer und auch Nicht-Nutzer dieses Möbelstück in Ehren und schadlos halten, damit es noch lange eine Drehscheibe für schöne Literatur und Anlass für gute Gespräche sein kann“, sagte Christiane Rabbe. Sie zitierte die römische Geistesgröße Cicero: „Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.“ An Seele hat es dem Veedel zwar auch zuvor schon nicht gemangelt – aber nun gibt es mit dem Bücherschrank auf jeden Fall eine weitere Facette.
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Das Projekt EselohrKleine Paradiese für LeserattenWer findet das nicht schade: Daheim füllen bereits gelesene Bücher mehr oder weniger nutzlos die Regale, dabei könnten sie anderen Menschen noch viel Freude bereiten. Die Bürgerstiftung Köln setzt auf die Idee des Büchertausches und hat deshalb das Projekt Eselsohr ins Leben gerufen. Bereits gelesene Bücher können in eigens im gesamten Kölner Stadtgebiet aufgestellten wetterfesten Bücherschränken abgestellt werden. Im Gegenzug können sich vorbeikommende Leser und Leserinnen aus dem Regal wieder ein „neues“ Buch mitnehmen. Die Bürgerstiftung Köln kümmert sich um die Genehmigung zur Aufstellung. Örtliche Stadtteilinitiativen, Bürgervereine, Schulen etc. übernehmen die Patenschaft für den Bücherschrank. Mehr Infos: www.buergerstiftung-koeln.de/projekte/buecherschraenke/ |
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